Die Wartauer Giessen waren ursprünglich Bäche in der Rheinebene, welche aus dem Grundwasser der Schottermassen gespiesen wurden. Doch Kiesbaggerungen in der Rheinsohle (1950-1972) liessen den Grundwasserspiegel der Rheinebene absinken und brachten die Giessen zum Versiegen. Um die Jahrtausendwende bestanden an ihrer Stelle meist nur noch trockene Rinnen zwischen begleitenden Baumhecken.
Ab 2005 setzte sich die Politische Gemeinde Wartau für den Erhalt und die Reaktivierung der ökologisch wertvollen Giessen ein. Mit zusätzlichem Wasser aus dem Saarkanal konnte man bis 2014 fünf trockene Giessenabschnitte von total 2.3 km Länge bewässern und wieder zum Leben erwecken.
Die biologische Erfolgskontrolle zeigte die positive Wirkung der Bewässerung für die typische Fliessgewässerfauna (Kleintiere an der Gewässersohle und Fische). Die begleitenden Baumhecken wurden verjüngt. Zudem konnten bei drei kurzen Giessen verlandete Abschnitte im Anstoss an den Mühlbach wieder zu Stehgewässern gemacht werden.